PISA 2029: Digitale und KI-Kompetenz als Bildungsauftrag

Die PISA-Studie (Programme for International Student Assessment) ist eine internationale Vergleichsstudie der OECD. Seit dem Jahr 2000 untersucht sie alle drei Jahre die Fähigkeiten von 15-jährigen Schüler:innen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften – mit dem Ziel, Bildungssysteme global vergleichbar zu machen und Impulse für nationale Bildungspolitik zu liefern.

Diagramm zeigt die PISA-Ergebnisse für Mathematik, Naturwissenschaften und Leseverständnis von 2000 bis 2022.

Ab dem Jahr 2029 wird die Studie um ein neues Kompetenzfeld erweitert: digitale und KI-bezogene Kompetenzen. Diese Entscheidung der OECD ist eine Reaktion auf den digitalen Wandel, der alle Lebensbereiche – auch Bildung – grundlegend verändert. Die Erhebung soll messen, ob Schüler:innen in der Lage sind, KI-gestützte Systeme zu verstehen, kritisch zu reflektieren und verantwortungsvoll zu nutzen.

Was ist PISA?

Warum ist PISA so wichtig?

Die Ergebnisse der PISA-Studie beeinflussen direkt die öffentliche Debatte und die bildungspolitische Ausrichtung vieler Länder. In Deutschland etwa führten schwache Ergebnisse in der Vergangenheit zur sogenannten „PISA-Schock“-Debatte und trugen zur Einführung standardisierter Bildungsstandards bei. PISA gilt daher als Gradmesser für Bildungsgerechtigkeit, Qualität des Unterrichts und gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit.

Was ist neu bei PISA 2029?

Die zentralen Inhalte der neuen PISA-Kompetenzdomäne:

  • Funktionale KI-Kompetenz: Wie effektiv nutzen Schüler:innen digitale Tools und KI-basierte Anwendungen?
  • Kritisches Denken: Können sie algorithmische Verzerrungen oder Fehlinformation erkennen?
  • Datenkompetenz: Verstehen sie den Umgang mit persönlichen Daten und deren Schutz?
  • Ethik und Verantwortung: Können sie die gesellschaftlichen Auswirkungen von KI einordnen.

Was bedeutet das für Schulen?

Die Erweiterung der PISA-Studie ist nicht nur ein methodischer Schritt – sie stellt Schulen, Bildungsbehörden und Lehrkräfte vor neue Aufgaben. Denn wer gute PISA-Ergebnisse erzielen will, muss gezielt Kompetenzen aufbauen:

 

  • Lehrpläne aktualisieren: Inhalte zu KI, Medienkompetenz und digitalem Denken müssen verbindlich im Fachunterricht verankert werden.
  • Lehrkräfte qualifizieren: Pädagog:innen brauchen Fortbildungen, um sich sicher im KI-Kontext zu bewegen und ihr Wissen didaktisch sinnvoll weiterzugeben.
  • Strukturen schaffen: Schulen benötigen technische Ausstattung, geeignete Tools und konzeptionelle Unterstützung.

Konkrete Schritte für Schulen und Träger

Um sich auf die PISA-Studie 2029 vorzubereiten, empfehlen wir:

  • Analyse des IST-Zustands: Welche Kompetenzen sind bereits vorhanden? Wo bestehen Lücken?
  • Erarbeitung eines Fortbildungsplans: Schulinterne und externe Schulungen mit Fokus auf KI, Datenschutz und Medienethik.
  • Implementierung praxistauglicher KI-Tools: z. B. Feedbacksysteme, Textanalyse, adaptive Lernumgebungen.
  • Vernetzung und Austausch: Kooperation mit Bildungspartnern, Schulträgern und Initiativen wie NextGenTutor.

Fazit: Jetzt ist die Zeit zum Handeln

Die nächste PISA-Runde ist keine ferne Zukunft. 2029 kommt schneller, als viele denken. Wer als Schule, Träger oder Bundesland langfristig bestehen will, muss jetzt in Qualifizierung investieren – vor allem in die Fortbildung der Lehrkräfte. Denn sie sind es, die diese komplexen Inhalte in die Klassenzimmer bringen – und damit den Bildungserfolg der Schüler:innen entscheidend beeinflussen.

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